Diese Woche erwartet Sie ein ganz besonderer Blogbeitrag, denn diesmal geht es um persönliche Erfahrungen, die ich kürzlich machen durfte. Ich möchte Ihnen von einer faszinierenden Reise nach Afrika erzählen, die mich nach Ghana führte. Diese Reise war Teil eines spannenden Projekts der African German Health Association e.V (AGHA), bei dem auch die Instructo Consulting GmbH eine wichtige Rolle spielte. Die Eindrücke und Erlebnisse, die ich bei meinem ersten Auslandseinsatz für die Instructo Consulting GmbH sammeln durfte, sind unvergesslich und haben einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen.
Aber wie immer fangen wir von ganz vorne an.
Der Beginn des Abenteuers
Als ich die Nachricht erhielt, dass die Instructo Consulting GmbH Teil eines Projektes in Ghana werden würde, schossen mir unzählige Gedanken durch den Kopf. Aufregung, Neugier und auch ein bisschen Nervosität mischten sich untereinander. Ich fragte mich, was mich wohl erwarten würde. Wie würden die jungen Studenten in Ghana reagieren? Würden sie genauso gespannt auf uns sein, wie wir auf sie?
Die Vorbereitungen begannen sofort. Es war, als würde sich ein großes Puzzle zusammenfügen. Dank meiner 17-jährigen Dienstzeit bei der Bundeswehr hatte ich bereits den umfangreichen Impfschutz, der für Ghana vorgeschrieben war, und war somit bestens vorbereitet. Jeder von uns im Team hatte seine speziellen Aufgaben, und es fühlte sich an, als wären wir Teil einer großen Mission. Wir packten unsere Koffer, beluden sie mit Lehrmaterialien und natürlich jeder Menge Vorfreude. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren, und mit jedem Tag wuchs die Aufregung. Es war eine Mischung aus Professionalität und der Erwartung eines Abenteuers, das wir alle gemeinsam erleben würden.
Die Ankunft in Ghana
Als wir vor Ort landeten, wurden wir von einem typischen ghanaischen Maiwetter begrüßt. Es regnete! Regen in Afrika, das war nicht das Bild, das ich im Kopf hatte. Wenn ich an Afrika dachte, dann eher an Sonne und Hitze, aber Regen gehörte definitiv nicht zu den Top 100.
Dann kam die nächste Überraschung: Unsere Koffer waren leider noch in Europa, genauer Aufenthaltsort unbekannt. Das gesamte Lehrmaterial und unsere persönliche Gepäck waren irgendwo zwischen hier und dort verloren gegangen. Das war ein unerwarteter Rückschlag, aber wir ließen uns die Laune nicht verderben.
Am Flughafen erwartete uns unser Fahrer mit einem freundlichen Lächeln und einer herzlichen Begrüßung. Seine positive Energie war ansteckend und half uns, die Sorgen um unser fehlendes Gepäck vorübergehend zu vergessen.
Unser Ziel an diesem Tag war unsere Unterkunft. Als wir dort ankamen, war meine anfängliche Nervosität schnell verflogen. Das Haus war gemütlich und einladend, und wir fühlten uns sofort willkommen, auch ohne unsere Koffer und trotz der Herausforderung, improvisieren zu müssen.
Die erste Unterrichtsstunde
Tag eins unseres Trainings begann mit einer kurzen Einführung. Um das Eis zu brechen und eine Verbindung zu den jungen Studenten herzustellen, erzählte ich eine Anekdote aus meiner Zeit bei der Bundeswehr. Ich sprach darüber, wie Disziplin und Teamarbeit in jeder Situation entscheidend sein können, auch im Umgang mit Gefahrstoffen. Das sorgte für ein paar Lacher und schuf eine entspannte Atmosphäre.
Als ich dann die ersten Fragen stellte, bemerkte ich sofort einen deutlichen Unterschied zu meinen bisherigen Erfahrungen in Deutschland, wo sich in der Regel einzelne Teilnehmer zu Wort melden. In Ghana jedoch antworteten alle 49 Teilnehmer wie im Chor. Es war ein beeindruckender und unerwarteter Moment, der die Begeisterung und das Engagement der Studenten deutlich machte. Diese lebhafte Beteiligung war sowohl erfrischend als auch motivierend und zeigte, wie gespannt und lernbereit die jungen Wissenschaftler waren.
Überraschungen und improvisierte Lösungen
Natürlich lief nicht alles reibungslos. Die Realität vor Ort brachte ihre eigenen Herausforderungen mit sich, und wir mussten uns häufig an unerwartete Situationen anpassen. Mehrmals fiel der Strom aus, was bedeutete, dass wir unsere Übungen ohne Elektrizität fortsetzen mussten. In einem Moment, als wir gerade mitten in einer wichtigen Präsentation über die sichere Handhabung von Gefahrstoffen waren, erloschen die Lichter, und die Fernseher schalteten sich aus. Für einen kurzen Moment war der Raum still, dann brachen alle in Lachen aus.
Als der Strom das erste Mal ausfiel, musste ich darüber nachdenken, wann mir das zuletzt in Deutschland passiert war. Ich erinnerte mich, dass ich damals sieben Jahre alt war, das war also vor genau 30 Jahren. Meine Reaktion war eine seltsame Mischung aus Nostalgie und Tatendrang, ich wusste, dass wir das Beste daraus machen mussten.
Solch unerwartete Herausforderungen machten das Erlebnis letztlich noch wertvoller. Anstatt uns entmutigen zu lassen, nutzten wir die Gelegenheit, um unseren Einfallsreichtum unter Beweis zu stellen. Wir improvisierten mit dem, was wir zur Verfügung hatten.
Die Studenten ließen sich ebenfalls nicht beirren. Sie zeigten eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit und halfen uns, kreative Lösungen zu finden. Wir setzten uns in kleinen Gruppen zusammen und nutzten die Gelegenheit, um uns intensiver auszutauschen. Ohne die Ablenkungen moderner Technik waren die Diskussionen sogar noch fokussierter und tiefgründiger.
Diese Erfahrungen lehrten uns alle wichtige Lektionen in Flexibilität und Einfallsreichtum. Es war faszinierend zu sehen, wie jeder im Team, sowohl die Dozenten als auch die Studenten, kreative Lösungen fanden und die Probleme mit Humor meisterte. Wir lachten viel und lernten gleichzeitig wertvolle Fähigkeiten, die weit über den eigentlichen Lehrstoff hinausgingen.
Die Ankunft unserer Koffer
Am Mittwochmorgen erlebten wir einen freudigen Höhepunkt unserer Reise: die Ankunft unserer Koffer! Die Nachricht erreichte uns früh am Morgen, und ich erinnere mich noch genau an das Gefühl der Erleichterung und Freude, das durch unser Team ging. Es war, als hätte sich eine große Last von unseren Schultern gelöst. Endlich hatten wir Zugang zu all unseren Lehrmaterialien und persönlichen Gegenständen, die wir so dringend benötigten.
Der Moment, als wir zum Flughafen fuhren, um unsere Koffer abzuholen, war fast feierlich. Unser Fahrer, der uns inzwischen schon fast wie ein alter Freund vorkam, brachte uns mit einem breiten Grinsen dorthin. Die freundlichen Mitarbeiter am Flughafen, dieuns bei der Abholung halfen, waren ebenso erfreut, uns endlich mit unserem Gepäck vereinen zu können.
Als wir die Koffer öffneten und unsere Lehrmaterialien sahen, fühlten wir eine Mischung aus Freude und Erleichterung. Die mitgebrachten Sicherheitsausstattungen und Präsentationsmaterialien waren unversehrt. Wir hatten nun endlich die Möglichkeit, aus dem Vollen zu schöpfen und unser Training so durchzuführen, wie wir es ursprünglich geplant hatten.
Abschied und Reflexion
Als unsere Zeit in Ghana sich dem Ende zuneigte, überkam mich ein bittersüßes Gefühl. Einerseits war ich traurig, mich von dieser wunderbaren Gruppe von jungen Wissenschaftlern verabschieden zu müssen. Die Tage waren voller intensiver Lernmomente, gemeinsamer Herausforderungen und unvergesslicher Erlebnisse gewesen. Andererseits verspürte ich auch Stolz und Erfüllung. Wir hatten zusammen so viel erreicht, und die positiven Veränderungen, die wir angestoßen hatten, waren deutlich spürbar.
Als wir uns schließlich voneinander verabschiedeten, wurde mir bewusst, wie viel ich selbst in dieser Zeit gelernt hatte. Die Studenten hatten nicht nur von mir gelernt, sondern auch ich hatte von ihrer Begeisterung, ihrem Wissensdurst und ihrer Anpassungsfähigkeit profitiert. Es war eine wechselseitige Bereicherung, die mich nachhaltig beeindruckte.
Nachhall der Erfahrung
Zurück in Deutschland konnte ich die Erlebnisse und Eindrücke aus Ghana nicht einfach hinter mir lassen. Die Erfahrung hat einen tiefen Nachhall in meinem Leben hinterlassen. Ich bin noch immer in Kontakt mit einigen der Studenten und verfolge ihre Fortschritte aufmerksam. Dank moderner Kommunikationsmittel ist es einfach, Nachrichten auszutauschen und über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden zu bleiben.
Es war unglaublich bereichernd zu sehen, wie die jungen Wissenschaftler das Gelernte in die Praxis umsetzten und ihre Projekte voranbrachten. Sie waren nicht nur gut ausgebildet, sondern auch motiviert, das Beste aus ihrem Wissen zu machen und ihre Umwelt sicherer und besser zu gestalten.
Diese Erkenntnis erfüllt mich mit einem tiefen Gefühl der Zufriedenheit und Dankbarkeit. Es erinnert mich daran, wie wichtig Bildungsprojekte und der Austausch von Wissen über kulturelle und geographische Grenzen hinweg sind. Die Zusammenarbeit mit den Studenten in Ghana ist ein Beweis dafür, dass gemeinsames Lernen und Wachstum möglich sind und dass jede Anstrengung zählt. Abschließend kann ich sagen, dass die Zeit in Ghana eine der bereicherndsten Erfahrungen meines Lebens war. Sie hat mich nicht nur als Experte, sondern auch als Mensch wachsen lassen. Die jungen Wissenschaftler in Ghana haben mir gezeigt, dass Enthusiasmus, Wissbegier und Engagement keine Grenzen kennen. Diese Erkenntnisse und die Verbindung zu diesen bemerkenswerten Menschen werden mich noch lange begleiten.
Über das Projekt
Die Kina Foundation hat in diesem Jahr das Biomanufacturing Training Centre in Accra, Ghana, eröffnet. Dieses Zentrum widmet sich der Ausbildung von Studierenden in verschiedenen Bereichen der pharmazeutischen Industrie, mit einem besonderen Fokus auf die pharmazeutische Produktion. Diese Ausbildung ist für Afrikas Unabhängigkeit in Forschung, Management und Herstellung von pharmazeutischen Produkten, einschließlich Impfstoffen, von großer Bedeutung.
Die African German Health Association e.V. (AGHA) unterstützt dieses Ausbildungsprogramm mit ihrem Fachwissen und Engagement. Mitglieder der AGHA bieten praxisnahe Kurse zu wichtigen Themen wie „Gefährliche Stoffe“, „Gesundheit und Sicherheit“ und „Kühlketten-Logistikmanagement“ an. Diese Kurse sind nicht nur informativ, sondern auch entscheidend für die zukünftige Arbeit in der pharmazeutischen Industrie.
Dieses bedeutende Projekt wäre ohne die Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH nicht möglich gewesen.
Für weitere Informationen über die African German Health Association und ihre Projekte besuchen Sie bitte die Website oder folgen Sie der Organisation auf LinkedIn. Dort finden Sie aktuelle Informationen und detaillierte Einblicke in die Arbeit und Vision der AGHA für die Zukunft der Gesundheitsversorgung in Afrika.
Und mit diesen Worten schließe ich diesen Blogbeitrag und hoffe, dass Sie die Einblicke in meine Reise nach Ghana ebenso spannend und inspirierend fanden wie ich.
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Bis zum nächsten Mal,
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Ihr Team von der
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